Fakten zu Drogen
Wer hätte nicht gerne ein Leben ohne Schmerzen und Qualen in einer Welt, in der alles perfekt ist wie in einem Traum? Das ist einer der Gründe, warum Menschen mit dem Drogenkonsum beginnen, aber manchmal kann selbst der schönste Traum zum Albtraum werden. Dank der Medikamentenforschung gibt es tausende Wirkstoffe, die Menschen helfen. Antibiotika und Impfstoffe haben die Behandlung von Infektionen revolutioniert. Medikamente können Bluthochdruck und Diabetes bekämpfen und das Abstoßen implantierter Organe reduzieren. Medikamente können Krankheiten heilen, verlangsamen oder verhindern und uns gesünder und glücklicher leben lassen. Doch es gibt auch viele illegale, schädliche Drogen, die von Menschen konsumiert werden.
Wie funktionieren Drogen?
Drogen sind Chemikalien oder Substanzen, die unsere Körperfunktionen beeinflussen. Drogen sind Gift, die Dosis bestimmt ihre Wirkung. Viele Drogen beeinflussen direkt unser Bewusstsein. Sie schärfen oder dämpfen unsere Sinneswahrnehmung. Sie können die Wahrnehmung der Umwelt des Konsumenten verzerren. Als Ergebnis können die Handlungen der Person merkwürdig, irrational, unangemessen und sogar zerstörerisch sein.
„Drogen sind eine Wette um deinen Verstand” Jim Morrison
„Drogen sind Zeitverschwendung. Sie zerstören dein Gedächtnis und deine Selbstachtung und alles, was mit deiner Selbstachtung zusammenhängt” Kurt Cobain
Drogenkonsum in Zahlen
Das europäische Beobachtungszentrum für Drogen und Drogensucht (EMCDDA) schätzt, dass etwa 10.000 bis 20.000 KonsumentInnen pro Jahr in Europa sterben, vor allem an Überdosen, doch auch aus anderen Gründen (z.B. Krankheiten, Selbstmord, Trauma usw.). Eine rumänische Studie von 2010 wies nach, dass junge DrogenkonsumentInnen zwischen 15-19 ein zwanzigfaches Sterberisiko im Vergleich zu gleichaltrigen NichtkonsumentInnen hatten.
Laut einem 2011 veröffentlichten Bericht des EMCDDA haben etwa 78 Millionen EuropäerInnen zwischen 15 und 65 in ihrem Leben Cannabis konsumiert, etwa 22,5 Millionen davon im letzten Jahr. Etwa 14,5 Millionen EuropäerInnen haben in ihrem Leben Kokain ausprobiert, etwa 4 Millionen davon im letzten Jahr. Etwa 1.000 Todesfälle durch Kokain werden pro Jahr in Europa vermerkt. Etwa 11 Millionen EuropäerInnen haben zu einem gewissen Zeitpunkt Ecstasy ausprobiert, davon 2,5 Millionen im letzten Jahr. Etwa 12,5 Millionen Europäer haben einmal Amphetamine ausprobiert, etwa 2 Millionen davon im letzten Jahr. Europa ist nach wie vor der größte Amphetaminproduzent der Welt. Dies sind hohe Zahlen trotz der Tatsache, dass diese Drogen in allen europäischen Staaten hart kontrolliert werden.
Alles legal in den Niederlanden?
Die Drogenpolitik in den Niederlanden ist weltweit einzigartig. Sie basiert auf dem Gedanken, dass jeder Mensch das Recht hat, über seine eigene Gesundheit zu bestimmen. In den Niederlanden wird Cannabis in besonderen Läden namens „coffee shops” verkauft, der Handel an anderen Orten ist illegal. Cannabis ist also nicht legal, sondern wird toleriert. Allerdings ändern sich die Drogenvorschriften auch in diesem Land. In Grenzstädten der Niederlande gibt es bereits Einschränkungen für Touristen. Im Mai 2011 beschloss die Regierung, dass „ab 2012 jeder Coffee Shop wie ein Privatklub zu operieren hat, mit 1.000 bis 1.500 Mitgliedern. Für eine Mitgliedschaft muss man ein erwachsener Einwohner der Niederlande sein, Mitgliedschaft ist nur in einem Club auf einmal möglich.” [wikipedia.org, Stand: November 2011]
Legale Drogen?
Abgesehen von diesen gesetzlich kontrollierten Drogen gibt es viele unkontrollierte psychoaktive Substanzen auf dem Markt, sogenannte „legal highs”. Diese Substanzen haben eine ähnliche Wirkung wie illegale Drogen, können jedoch legal und öffentlich erworben werden. Sie haben Namen wie Spice, Meow Meow (Mephedron), pflanzliches Viagra, Eclipse (pflanzliches Ecstasy), Cloud 9 (pflanzliches Ecstasy/Ephedrin)und flüssiges Gold (Popper). Gerade junge Menschen denken, „legal“ bedeute „sicher“. Sie verstehen oft nicht, dass diese Drogen ebenfalls riskant sind. Einige der als „legal highs“ vermarkteten Drogen beinhalten Zutaten, deren Besitz strafbar ist. Sie werden meist online als Badesalze, Forschungschemikalien, Dünger, Aromadüfte, Teichreiniger, Partypillen, Ethnobotanicals, pflanzliche highs und Tabakmischungen verkauft. Es gibt keine Langzeitstudien zu diesen Drogen, es weiß also niemand genau, was die langfristigen Risiken ihrer Einnahme sind.
Hilfe holen!
Wenn du befürchtest, dass du oder einE FreundIn drogenabhängig ist, bitte um Hilfe! Eine Sucht kann man nicht alleine bezwingen. ExpertInnen der Suchtbekämpfung sind da um zu helfen, nicht um über dich zu urteilen. Hilfe in Deutschland findest du z.B. unter www.sucht-und-drogen-hotline.de
Beáta, 24, Rumänien